Buchprojekt – Distanz wünscht Nähe
typografisches Werk, welches aus zwei Orten einen macht
Meins? Was ist meins?
Sind es meine Gegenstände, die ich besitze?
Sind es meine Gedanken, sind es meine Ideen oder sind es meine Orte?
Einige Semester während meines Studiums pendelte ich zwischen zwei Städten.
An beiden Orten „sammelte“ ich mir meine Identität an.
So musste immer wieder neu entschieden werden, was mir gehört und was nicht
und die Grenzen verschwammen.
Die zentralen Fragen, die mich beschäftigten sind:
Wie lebe ich in einer WG mit meinem Mann und Freunden in Nürnberg
und wie in meinem temporär begrenzten Umfeld als Studentin in Potsdam?
Wie stehen diese beiden Lebenswelten in Kontrast bzw. Einheit zueinander?
Sind es die Orte und die damit verbundenen Lebenswelten, die meine Identität unterschiedlich prägen?
Das Buch liegt der Idee des Fragments zugrunde.
Der Gedanke dabei ist, dass aus den Bruchstücken aus meinem jeweiligen Umfeld,
Gesprächsfetzen und Nachrichten ein Ganzes entsteht.
Ein Anliegen war es mir, die schnell gesprochenen oder geschriebenen Bruchstücke
aus Konversationen, die sofort wieder verschwinden würden, festzuhalten.
Diese Fragmente aus dem Alltag wurden in ein neues Umfeld gebracht und
die Sätze durch willkürliche Aneinanderreihung auf eine neue Bedeutungsebene gehoben.
Der Lesefluss wird, angelehnt an eine Romangattung aus dem 18. Jahrhundert, durch
Monotypien unterbrochen. Es betont das nicht zustande kommen einer fertigen Erzählung.